·

Erinnerung an das Alte wird bewahrt

Kita-Kinder befüllen die Zeitkapsel

Mit dem Bau des Ambulanten Quartiershauses verändert sich ein historisches Grundstück im Eilsleber Ortszentrum nachhaltig. Bei der Grundsteinlegung wurde ein Stück Vergangenheit für die Nachwelt verewigt.

Das Ambulante Quartiershaus des DRK am Standort Eilsleben nimmt Form an. Öffentlichkeitswirksamer Ausdruck dessen war nun die offizielle Grundsteinlegung auf der Baustelle direkt neben dem Rot-Kreuz-Zentrum „Obere Aller" in der Friedrichstraße. 

132 Tage nach dem ersten Spatenstich wurde somit das Erreichen des nächsten Etappenziels bei der Realisierung des Großprojekts zelebriert. In diesen 19 Wochen hat sich einiges getan auf dem alten „Lambrecht"-Bauernhof, der vor seinem Leerzug und dem für den Neubau notwendigen Teilabriss gut 60 Jahre lang den Gemeindekindergarten beherbergte. Auf dieses Kapitel der Grundstücksgeschichte griff der DRK-Kreisverband Wanzleben als Bauherr nun auch zurück, indem er eine Delegation der Kita „Allertaler Sonnenkäfer" zur Grundsteinlegung eingeladen hatte und die Kinder zu einem aktiven Part der Zeremonie machte. 

„Die kommunale Kita hat eine ganz besondere Beziehung zu diesem Ort, denn sie war ja hier für lange Zeit im ehemaligen Gutshaus untergebracht“, erklärte DRK-Geschäftsführer Guido Fellgiebel. „Nicht ohne Grund ist sie vor zwölf Jahren dann in ein neues Gebäude gezogen, denn das alte konnte die Bedingungen einer modernen, barrierefreien Kita nach heutigem Standard nicht mehr erfüllen. Nach dem Auszug sind alle Versuche der Gemeinde, das Gebäude zu veräußern gescheitert, denn der zum Teil verfallene Dreiseithof stand auch noch unter Denkmalschutz.“ 2017 schließlich kam es zu einer Verkaufsvereinbarung mit dem DRK­Kreisverband Wanzleben, der den Entschluss gefasst hatte, sein Wohnungs- und Betreuungsangebot in Eilsleben zu erweitern. 

„Die Bevölkerung wird immer älter, und wir sehen an den steigenden, sich verändernden Bedarfen unserer Hilfsangebote, insbesondere vor dem Hintergrund steigender Kosten in der Pflege und fehlender Arbeitskräfte, dass hier etwas Neues her muss“, so Fellgiebel. „Aus diesem Bedarf heraus ist das Projekt ‚Ambulant Quartiershaus‘ entstanden. Es ist für uns als Kreisverband die bisher größte Investition mit Gesamtbaukosten von rund sechs Millionen Euro zuzüglich Abriss und Denkmalpflege." Zusammen mit den Sonnenkäfern" wurde also der Grundstein für das schon erkennbare künftige Gebäude gelegt. ohne das Vergangene zu vergessen. In einer Metallhülse, die eingelassen in den Boden die Zeiten überdauern soll, werden Erinnerungen an das alte Grundstück und seine Nutzung in Form von Zeichnungen und Fotos für die Nachwelt verwahrt. So dürfte die Zeitkapsel für Finder in einer fernen Zukunft ein wertvoller Schatz mit spannendem Blick in die Vergangenheit sein.

Im Hier und Jetzt konzentriert sich das DRK auf den weiteren Baufortschritt und das nächste Etappenziel, das Richtfest. Der Bezug, der am Ende 20 Wohneinheiten, sowie das Angebot sozialer und medizinischer Dienstleistungen ist für Ende 2026 geplant.

Volksstimme, 13.09.2025 (Ronny Schoof)