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Hilfe für Menschen in Not

Ina Richter steht mit einer weiteren Ehrenamtlichen und zwei hilfsbedürftigen Menschen im Flureingang vom Sozialen Zentrum

Neue Sozialarbeiterin übernimmt im Sozialen Zentrum „Alter Bahnhof" in Wanzleben eine langjährige Projektarbeit. Dabei geht es um die persönliche Betreuung.

Mit Ina Richter tritt eine erfahrene Sozialarbeiterin das Projekt „Aus Liebe zum Menschen“ an. Was alles im Fokus ihrer Tätigkeit steht und wer auf Hilfe hoffen kann.

In diesem Monat hat die 55-jährige die mittelfristig angelegte Tätigkeit aufgenommen. Die Dreileberin hat über 30 Jahre in Reinickendorf in Berlin als Sozialarbeiterin gearbeitet und dabei so manches erlebt. Das sind beste Voraussetzungen für das neue Projekt im Gebiet des DRK-Kreisverbands Wanzleben, welches noch bis in das Jahr 2028 laufen wird. 

Was verbirgt sich aber hinter der Maßnahme mit dem Titel „Aus Liebe zum Menschen"? „Um Hilfe zu bitten. bedeutet, Dinge öffentlich werden zu lassen“, sagt Ina Richter. „Es heißt, sein Innerstes nach außen zu kehren.“ Dabei gehe es oft um persönliche Belange, Lebensumstände und Leidensdruck. Die Überwindung, darüber zu reden, sei nicht so einfach für die Menschen. Im Sozialen Zentrum „Alter Bahnhof" können sich die Besucher vertrauensvoll an die Sozialarbeiterin wenden. 

Aber auch sie selber spitzt quasi die Ohren, wenn die Kunden zur Tafelausgabe kommen und geht bei sich andeutenden Problemen auf die Besucher zu, kommt mit ihnen ins Gespräch. Immerhin kommen über 800 Bedürftige im Wochenverlauf zur Tafel und decken sich regelmäßig mit Lebensmitteln und Kleidung ein. Die Kundschaft ist vielfältig. Das sind Menschen aus sozial schwachen. Verhältnissen, Migranten, Flüchtlinge, Langzeitarbeitslose, alleinerziehende Mütter und Väter. 

Aber Ina Richter ist nicht nur hier tätig. ,“Ich knüpfe hier natürlich wichtige Kontakte, aber es handelt sich auch um eine aufsuchende Tätigkeit“, sagt sie. Da ist sie dann im gesamten Gebiet des DRK-Kreisverbandes Wanzleben unterwegs - wenn es denn notwendig ist. 

Aber auch um die Anlaufpunkte der Menschen in diesem Kreisverband kümmert sie sich. Da wären die Migrationssprechstunden am Dienstag und am Freitag, der Mutter-Kind-Treff am Mittwoch und die Allgemeine Sozialberatung am Donnerstag. Dazu kommen das Handarbeitscafé und das Patenschaftsprogramm. Für alle diese Themen ist die Sozialarbeiterin ab sofort der Ansprechpartner. 

„Eine vorherige Anmeldung zu den Terminen ist natürlich immer besser“, sagt Ina Müller. Das kann über die E-Mail tafel@drk-wanzleben.de geschehen oder über die Telefonnummer 039209/202739. Spontan ist die erfahrene Mitarbeiterin natürlich auch, denn manch ein Mensch äußert Dinge, die in bedrücken, erst langsam in einem direkten Gespräch, eben weil er Vertrauen fasst. 

Neben der Einarbeitung und dem Kennenlernen steht natürlich auch die Begleitung bei den Ausgaben der Tafel auf dem Programm. Aber auch der Besuch des Kleiderladens bietet speziell Frauen die Möglichkeit, einmal ein ausgedehntes Gespräch mit der Sozialarbeiterin zu führen. Die Erarbeitung eines Netzwerkes ist ebenfalls wichtig, schon allein um dann bei Bedarf kurze Wege nehmen zu können. 

In der Zukunft stehen dann auch die Gewinnung von Ehrenamtlern für die Angebote der DRK und die Anpassung und der Ausbau bereits bestehender Angebote auf der Agenda. Im Zuge ist auch der Besuch der einzelnen Bereiche und Außenstellen im Verbandsgebiet erforderlich. Ina Richter freut sich natürlich darauf. 

Sie ist kontaktfreudig und kann sich in die jeweiligen Menschen hineinfühlen. „Mir macht die direkte Arbeit Spaß“, sagt sie. Das Leben auf dem flachen Land hat sie von je her begeistert. Mit dem Engagement in Wanzleben und dem direkten Umzug nach Dreileben erfüllt sie sich auch einen persönlichen Traum, der neue Herausforderungen bietet.

Volksstimme 25.07.2025 (Christian Besecke)