Leben retten in der Börde
Die Zahl der Defibrillatoren-Stationen in der Region Wanzleben und Oschersleben ist in den zurückliegenden Jahren stark angestiegen. Wo sie im Notfall zu finden sind.
Wenn Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleiden, dann ist schnelle Hilfe gefragt. Gut, wenn dann ein Defibrillator zur Hand ist, der Leben retten kann.
Weltweit erleiden alljährlich bis zu 170 von 100.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses. Nur 2 bis 20 Prozent der Patienten überleben. Somit gehört der plötzliche Herztod weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Nur durch die schnellstmögliche Anwendung eines Defibrillationsgerätes kann der Kampf gegen den plötzlichen Herztod gelingen.
„Mit jeder Minute, die bis zu Wiederbelebungsmaßnahmen verstreicht, verringert sich die Wahrscheinlichkeit des Überlebens eines Betroffenen um etwa zehn Prozent“, weiß Juana Nebauer vom DRK-Kreisverband Wanzleben. „Mit einer unmittelbar nach einem plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand erfolgenden Herzdruckmassage kann in bis zu 50 Prozent der Fälle eine Rückkehr zum selbstständigen Herzschlag erreicht werden – das heißt, die Überlebensrate verdoppelt sich somit schlagartig.“
Aktuell betreut der DRK-Kreisverband Wanzleben 43 Defibrillatoren in Firmen, Ämtern und öffentlichen Einrichtungen. Erst kürzlich wurden zwei neue Defibrillatoren an das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Mitte für die beiden Standorte Wanzleben und Halberstadt übergeben.
Aber wie sieht es in der Region Oschersleben aus? In Kürze werden AED-Defibrillatoren auch in den Einrichtungen des DRK Börde, in denen öffentlicher Durchgangsverkehr herrscht, an zentralen Standorten neu angebracht oder ausgetauscht. Dazu zählen die DRK-Tagespflegen und Wohnquartiere oder stationäre Pflegeeinrichtungen. Daher laufen in dieser Woche Schulungen für ausgewählte Mitarbeiter der Einrichtungen.
Die Stadt Oschersleben teilt mit „Wir haben zwei Laien-Defibrillatoren in unseren Gebäuden installiert – einmal im Rathaus und einmal im Bewos-Badezentrum. Die Anschaffung weiterer Geräte ist nicht vorgesehen.“
Volksstimme, 16.08.2024 (Christian Besecke)