Wohin mit den Lumpen?
Der DRK-Kreisverband Wanzleben klärt auf, welche Sachen in die Altkleidercontainer gehören und welche nicht. Zuletzt hat es viele Anfragen dazu aus der Bevölkerung gegeben.

Seit Jahresbeginn ist die Entsorgung von Altkleidern über die Restmülltonne bei Strafe verboten. Darauf hat der Kommunalservice des Landkreises Börde verwiesen (Volksstimme berichtete). Liegt nun die ganze Verantwortung bei Institutionen wie dem DRK-Kreisverband?
Für gewöhnlich werden Altkleider in die Sammelcontainer des DRK oder die von anderen Anbietern entsorgt. Im Raum Wanzleben ist das so gerade nicht möglich, da der DRK-Kreisverband keine Container platziert hat. Wann diese wieder aufgestellt werden, steht im Augenblick noch nicht fest. Fakt ist, sie werden aber wieder an die bekannten Stellen zurückkehren. Derzeit werden Altkleider nur direkt im Sozialen Zentrum „Alter Bahnhof“ in Wanzleben angenommen. Das passt ganz gut, denn hier gibt es den Kleiderladen. „Zu den bekannten Öffnungszeiten nehmen wir die Sachen auch gern entgegen“, sagt die Leiterin des Zentrum, Barbara Schürmann. Allerdings habe es zuletzt viele Anfragen von Bürgern gegeben, welche Sachen überhaupt angenommen werden. „Natürlich sind damit getragene Sachen gemeint, die vielleicht zu groß oder zu klein sind oder sich noch in einem guten Zustand befinden“, führt sie aus. Eben diese gehören auch in die Sammelcontainer des DRK. Angenommen werden auch Sachen, die zerschlissen oder beschädigt sind. „Allerdings sollten diese in separate Säcke gepackt und auch direkt als Lumpen deklariert werden“, betont Barbara Schürmann. Zusätzlich zu beachten sei, dass selbst diese Dinge in einem sauberen Zustand sein müssen.
Verdreckte Sachen dagegen werden beim Sozialen Zentrum nicht angenommen. „Das gilt übrigens auch für die Sammelcontainer“, sagt Barbara Schürmann. Institutionen wie das DRK seinen nicht dafür da, solchen Müll zu entsorgen. „Gemeint sind beispielsweise Malersachen, die einfach nicht mehr von der Farbe befreit werden können“, erläutert sie. Diese dürften nach wie vor in die Restmülltonne gegeben werden. „Gerade das Beispiel habe ich in der letzten Zeit oft bemühen müssen“, sagt die Leiterin.
Hintergrund der neuen Regelung sei nämlich, verwertbare Ressourcen auch weiterhin zu verwenden. „Allerding ist hier der gute Gedanke zu einer Zeit umgesetzt worden, da der Weltmarkt für Altkleider schwer angeschlagen ist“, erzählt sie. Dazu hätten die Kriege und Katastrophen in vielen Ländern der Welt beigetragen. Die letztendlich sortierte Ware gelange kaum noch dahin, wo sie auch wirklich gebraucht werde. Somit sitzen viele Unternehmen und Institutionen jetzt auf Bergen von Altkleidern. Dazu komme noch, dass Kleiderdiscounter oft nicht so hochwertige Ware anbieten, die recht schnell verschleißen. „Diese sind dann ein Fall für den bereits beschriebenen Sack mit den sauberen Lumpen“, sagt die Leiterin. Aber auch auf diesem Gebiet werden derzeit Gesetze umgesetzt, die minderwertige Waren künftig aus dem Verkehr ziehen.
Volksstimme, 31.01.2025 (Christian Besecke)